VLAB startet Projekt zum Schutz gefährdeter Erdflechten

Bild: Isländisch Moos (Cetraria islandica). Die auf dem Boden lebende Flechtenart ist in Deutschland stark gefährdet und in einigen Bundesländern bereits ausgestorben.

Bild: Isländisch Moos (Cetraria islandica). Die auf dem Boden lebende Flechtenart ist in Deutschland stark gefährdet und in einigen Bundesländern bereits ausgestorben.

Mit dem Start von GALIPRO (Gaia-Lichen-Projekt), sollen im Naturschutzgebiet Waldnaabtal in der nördlichen Oberpfalz stark gefährdete Erdflechtenarten an ihren Wuchsorten gefördert, durch spezielle Techniken vermehrt und vom Aussterben bewahrt werden.

Die Erdflechtengesellschaften der trockenen und nährstoffarmen Felskuppen, Felsrücken und Plateaus im Waldnaabtal sind stellenweise noch sehr artenreich und ein bedeutender Lebensraum für einige bundesweit äußerst seltene Spezies. In den zurückliegenden Jahrzehnten führte der hohe Eintrag von Stickstoffverbindungen in Waldböden zu einem sehr starken Rückgang erdbewohnender Flechten. Seit vielen Jahren ist auch ein starker Rückgang im Naturschutzgebiet Waldnaabtal zu beobachten.

Bei unserem Arbeitseinsatz am Samstag, den 25. Juli wurden zuerst die Erdflechten an ausgewählten Felsrücken gesammelt. Nach dem Sammeln entfernten wir die gesamte Pflanzenschicht einschließlich der Streu und des Humus bis zum Mineralboden. Im Herbst werden die getrockneten Flechten in kleine Stücke gebrochen und bei Nässe auf dem Mineralboden oberflächig gut verteilt („Impfung“). Eventuell kann im Folgejahr bei einer zu starken Ausschwemmung in den steileren Bereichen eine punktuelle „Nachimpfung“ notwendig werden.

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