Ornithologische Sensation in der Oberpfalz

Junger Fischadler kurz nach der Beringung. Bild © VLAB

Junger Fischadler kurz nach der Beringung im Juni 2015. Bild © VLAB

Im Hessenreuther Wald in der nördlichen Oberpfalz (Bayern) hat sich ein zweites Brutpaar des Fischadlers angesiedelt.

Der Fischadler war lange Zeit in Bayern ausgestorben. Die tatsächlich letzte historische Brut dürfte zwischen 1935 und 1957 gelegen haben. Sie befand sich vermutlich in der Nähe der heutigen neuen Population. Die wohl wichtigste Ursache des Aussterbens ist in der direkten Verfolgung mit Abschüssen der Altvögel am Horst, dem Aushorsten von Eiern und Jungvögeln, aber auch in dem Fällen der Horstbäume zu sehen. Im Jahr 1992 kam es dann im Truppenübungsplatz Grafenwöhr zur ersten gesicherten Ansiedlung des Fischadlers, die lange Zeit “geheim gehalten” wurde.

Die beiden Brutpaare im Hessenreuther Wald stellen derzeit rund 25% des Brutbestandes von Fischadlern in Bayern dar. Leider ist der Druck, Windräder in diesem Waldgebiet zu errichten sehr groß. Ein Konsortium aus Gemeinden, Städten, Gesellschaften und Privatpersonen hält unbeiirt an ihren unverantwortlichen Plänen fest, bis zu 30 Windräder in dem äußerst schützenswerten Waldgebiet zu errichten.

Für den Fischadler, aber auch für die in dem Gebiet vorkommenden Schwarzstörche und Rotmilane, wären diese Planungen fatal: “Mit dem Bau von Windrädern ist ein sehr hohes Aussterberisiko verbunden. Die noch sehr kleine Gründerpopulation besitzt eine besonders hohe Schutzbedürftigkeit”, so die Meinung namhafter Ornithologen.

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