Gute Chancen für VLAB-Habichtskauz-Ansiedlungsprojekt
Dem geplanten VLAB-Habichtskauz-Ansiedlungsprojekt in Nordostbayern werden in einer Stellungnahme von Dr. Wolfgang Scherzinger, die er zusammen mit anderen Experten erstellte, gute Chancen auf Erfolg eingeräumt. Die geographische Position des Ansiedelungsgebietes „verspricht durch die Lage am variszischen Mittelgebirgsrücken eine attraktive Populations-Vernetzung mit dem Böhmerwald im Süden“. Das Projektgebiet sei für die Freilassung von Jungeulen (Auswilderung über Eingewöhnungsvolieren + vorübergehendes Futterangebot) durchaus geeignet.
Dr. Wolfgang Scherzinger empfiehlt in seiner Stellungnahme eine „großräumige Vorbereitung eines Habitat-Potentials zur projektierten Freisetzung“, da nur wenige Käuze im Freilassungsgebiet verbleiben und sie sich in einem Umkreis von 5 bis 50 km ansiedeln würden. Die Reviergröße etablierter Paare beträgt durchschnittlich 2-4 km2. Das Projekt sollte daher einen zeitlichen Umfang von mindestens 10 Jahre aufweisen.
Als Starthilfe soll ein breitgefächertes Nistkastenangebot in einem großen Umkreis bereitgestellt werden. Aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate von Habichtskäuzen im ersten Herbst/Winter wird eine sehr hohe Zahl an jährlich freizusetzenden Jungvögeln benötigt. Diese sollen über den Nationalpark Bayerischer Wald über private Züchter und zoologische Gärten bezogen werden.
Die Projektgestaltung wird sich strikt an die IUCN-Richtlinien zur Wiederansiedlung halten und besonders sensibel mit Fragen des Tierschutzes umgehen und ein Höchstmaß an Transparenz gewährleisten. Ein großes Gewicht soll auf vorbereitende Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligung und intensive Information der Stakeholder (Forstwirtschaft, Jäger, Tourismus etc.) und Medienarbeit gelegt werden. Mit der detaillierten Planung und Vorbereitung soll noch in diesem Herbst begonnen werden. Der Kostenvoranschlag für 10 Projektjahre beträgt rund 1 Million Euro.
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